THE KASSIBER by J. Isaksen


Archive of Elusions
Flüchtig Entwichenes in der Übersicht

Kassiber, der → über gaunersprachlich kassiwe = Brief, Ausweis → jiddisch kessaw (Plural kessowim) = Brief, Geschriebenes → hebräisch kĕṯạvîm = Schriftstücke  [duden]

Book Marks, zu Deutsch “Lesenarben”
Zum Abschied von Buch und Stadt fragt sich der Dublinerd, wie die ganze Chose denn am Ende zu lesen sei. Geht es ganz schnöde darum Text- wie Wegstrecke zu bewältigen, also das Lesezeichen des Lebens tüchtig vor sich her zu schieben? » mehr – ‘Book Marks, zu Deutsch “Lesenarben”
– Waiting for Gorgon’ Zola
Auf seinem epischen Gewaltmarsch wird dem Dublinerd allein die Erlangung des wortgetreuen Käse zu einem Problem, und nicht etwa die zurückgelegte Wegstrecke – dazu ist man zu sehr Lakonier. Aber vielleicht hat das eine ja mit dem anderen zu tun ... » mehr – ‘– Waiting for Gorgon’ Zola
– About to Bloom
Die grün flackernde Nacht vor meinem ewig ausgesetzten und doch vorgezogenen Bloomsday – kurz: Das Dunkel vor der Blüte. » mehr – ‘– About to Bloom
Der Scrabbler geht um!
Der durch die Straßen geisternde DubliNerd entwickelt noch am ersten Tag ein Gefühl fürs Detail - obwohl er die Stadt im Ganzen noch gar nicht überblickt. Und siehe da: "The City of Words" wird vom Buchstabenklau heimgesucht! » mehr – ‘Der Scrabbler geht um!’
‘Would you please play Ulysses –’, I asked the wailing wind, ‘for me?’
Some instrumental notes on my visit to the James Joyce Tower on 30 May 2015 — about 100 years after good old James pulled (and struck) the strings. » mehr – ‘‘Would you please play Ulysses –’, I asked the wailing wind, ‘for me?’
Letzte Worte: Versteht mich denn keiner?
Von J. Isaksen THREE DIRTY OLD MEN Dieser Tage hat sie mich heimgesucht: meine krüppelige Wahlverwandtschaft aus dem Jenseits. Die rüstigen Herren waren als Anachronisten unserer Zeit da. » mehr – ‘Letzte Worte: Versteht mich denn keiner?
Molly Malone und ich – Sweet Molly & Me
Kommt man in der Stadt der Worte beim literarischen Powerpilgern der mysteriösen Frau auf die Spur – oder verliert man am Ende gar sich selbst und der Worte zuviel? » mehr – ‘Molly Malone und ich – Sweet Molly & Me
Die Zärtlichkeit des Spotts
Wenn Glaube auf Verhöhnung trifft, dann kommt es nicht selten zu einem denkbar harten Momentum der Entfremdung. Aber muss das so sein? Heute war mir, als ließe sich am Altare des guten Judas auch ohne Häme spotten. » mehr – ‘Die Zärtlichkeit des Spotts’
Sagenhaftes am Wegesrand
Mythischer Text begegnet einem nicht nur in alten Erzählungen, sondern auch auf Schildern, Schiffen und Steinen, in Großbuchstaben Großes behauptend. - Lasset uns die beiläufigen Fundstücke dieses Morgens zu Spitzfindigkeiten schmieden! » mehr – ‘Sagenhaftes am Wegesrand’
Was gegen eine Herausgabe spricht
Wer herausgibt, muss am Ende Lesungen vorsitzen - öffentlich abgehaltenen. Ist es das, was mich letztlich davon abhält zu veröffentlichen? » mehr – ‘Was gegen eine Herausgabe spricht’
Erfolgreiche Vaderschaftsklage
Weil der Brief an den Vater in keinen verfügbaren Umschlag passte, blieb er erst einmal liegen – und schaffte es am Ende nicht aus der Schublade. Wenn man die Vaterschaftsklage etwas knapper fasst, lässt sie sich ohne weiteres posten. » mehr – ‘Erfolgreiche Vaderschaftsklage’
Unter den Menschen
Dieser Tage lief mir der Wiedergänger meines ersten Vermieters über den Weg; worauf eine finstere Erinnerung eilends mein Gemüt verdunkelte. – Davon, wie die allenthalben angedachte Aufgabe des urbanen Hochbaus zum absteigenden Treppenwitz gereicht. » mehr – ‘Unter den Menschen’
Dem Himmel näher
Von der schmählichen Befleckung einer leibhaftigen Madonnenerscheinung zur stillen deutschen Weihnacht, dem entblößten Matronenbusen der Gottesmutter und dem Unterschied zwischen Stigmatisation und Stigmatisierung. » mehr – ‘Dem Himmel näher’
Museumseröffnung
Ist man des miesen Murrens der Museumsmuffel überdrüssig, so nehme man sich heraus, das überfällige Jüdische Museum vor Ort und gleichsam in Gedanken zu begehen – Ein Baustellenbesuch mit der Kölner U-Bahn » mehr – ‘Museumseröffnung’
Der Pharao und die Eigenmacht der Wehfrauen
Der Meister mag sagen, er sei dabei gewesen – aber was ist dran an Goethes eröffnenden Rede, er sei durch die Ungeschicklichkeit der Hebamme “für tot” zur Welt gekommen? Wen machen wir verantwortlich für den Urschmerz unserer Entbindung? » mehr – ‘Der Pharao und die Eigenmacht der Wehfrauen’
Der Messias-Komplex
Der versprochene Retter kommt nun doch in die Stadt – aber erst nächstes Jahr. Ich glaube sein Programm zu kennen. » mehr – ‘Der Messias-Komplex’
Im Sternenhagel der Geschichte
Von elftausend fragwürdigen Stolpersteinen, sperrigen Wackersteinen am Wegesrand, dem einen oder anderen Semioten – und wie ein fehlgeleiteter Bundestagspräsident auf Stimmenfang sich ausgerechnet gegen das Jüdische Museum in Köln ausspricht. » mehr – ‘Im Sternenhagel der Geschichte’
Anatomie der Melancholie
Robert Burton fragte sich vor bald zwanzig mal zwanzig Jahren, was der Lauf der Jahreszeiten mit einer verfinsterten Gemütslage zu tun haben könnte: Herzschmerzlich willkommen beim Jubiläums-Treffen der anonymen Melancholiker! » mehr – ‘Anatomie der Melancholie’
Die persönliche Judenfrage
»Haben Sie vielleicht jüdisches Blut? Nein? Dann ist ja gut!« – Von dringendem Klärungsbedarf, einem schwerwiegenden Verdacht und dem großen Aufatmen nach dessen Ausräumung. » mehr – ‘Die persönliche Judenfrage’
Das große Sterben
Der Status quo ist gefährdet, der Kontinent in Schieflage, unsere Einlagen in Gefahr. Wir spüren die Knochen, wittern das Ende – verschwenden einen Gedanken an den unvermeidlichen Tod. » mehr – ‘Das große Sterben’
Showdown am Rhein
Vermischtes aus dem Museumsshop: Das säkularistische Rumoren der Moratoren zu Köln und die neue Angst vor dem schwarzen Kaftan. » mehr – ‘Showdown am Rhein’
Die Besitzstände des Grauens
»Wem gehört der Holocaust?« fragt die israelische Künstlerin Yael Bartana in Köln und provoziert damit ganz unterschiedliche Antworten und Gefühle. Vielen aufgebrachten Betrachtern bleibt die Frage, ob das allein schon gelungene Kunst ist - und ob die israelische Künstlerin ohne Weiteres eine eigene Lehre aus der deutschen Geschichte ziehen darf. » mehr – ‘Die Besitzstände des Grauens’
Was ist ein Jüdisches Museum?
Ein Jüdisches Museum ist offensichtlich keine Selbstverständlichkeit, in dreifacher Hinsicht nicht. Zum einen widersetzt sich das Attribut "jüdisch" einer einfachen Einordnung in Kategorien wie Religion, Nation, Kultur, Ethnie - sowohl in der Eigen- wie auch in der Fremddefinition. » mehr – ‘Was ist ein Jüdisches Museum?’
Petition für Emanzipation
Das Jüdische Museum in Köln ist beschlossene Sache. Die zahlreichen Gegner des zu errichtenden Hauses im Herzen der Stadt eint der Ruf nach einem sofortigen Baustopp. Jetzt gibt es jedoch auch einen positiv gestimmten Aufruf, der die Stadt zu Beschlusstreue und Geschichtsbewusstsein mahnt. » mehr – ‘Petition für Emanzipation’
Vater Rhein als Mutter Israels
Namhafte Kölner Bürger wollen sich nicht mit einem eigenständigen Jüdischen Museum an historischer Stätte abfinden. Wir waren in der Stadt und haben versucht den Geist des Vorbehalts aufzuspüren. » mehr – ‘Vater Rhein als Mutter Israels’
Post vom Schmerzbold
Ende 1985 im Bekanntschaftskreis verteilte Collage. Status des absendenden Grimasseurs: Student der Theologie zu Bonn, dieserhalb frisch zugezogen in Köln. » mehr – ‘Post vom Schmerzbold’
Collapsus
Eine restaurierte Archivalie aus dem Fahrtenbuch eines Herumgekommenen wirft die Frage auf: Ein Lapsus nur – oder ein kompletter Zusammenbruch? » mehr – ‘Collapsus’
Antisemitismus ist …
Die derzeit bedeutendsten Ausgrabungen europäisch-jüdischer Geschichte finden im vormals aschkenasischen Viertel Kölns statt – am offenen Herzen der Stadt. Breite Kreise der Bürgerschaft und die Lokalpresse verwahren sich dagegen. » mehr – ‘Antisemitismus ist …’
Eine andere Zeitrechnung
Das Zweite bringt auf dem Sendeplatz für Panorama-Melodramen den Versuch einer groß angelegten Ehrenrettung: »Unsere Mütter, unsere Väter« – zu anderen Zeiten . » mehr – ‘Eine andere Zeitrechnung’
Das mit Israel hat sich irgendwie nicht ergeben
Warum selbst völlig unbeleckte Zeitgenossen eine ausgeprägte Meinung zum Judenstaat entwickeln – und bisweilen den starken Drang verspüren, diese zur Unzeit kundzutun. » mehr – ‘Das mit Israel hat sich irgendwie nicht ergeben’
Vage Wegbeschreibung mit Blick auf Troja
Die bezeichnende menschliche Verfassung unserer Tage sei die eines Nomaden, Flaneurs und Vagabunden, heißt es, oder die eines unsteten Spielers oder schnöden Touristen gar. Demnach seien wir als ewige Wanderer nirgends wirklich zu Hause - und könnten doch überall problemlos unsere Zelte aufschlagen. Ist es wirklich so einfach? » mehr – ‘Vage Wegbeschreibung mit Blick auf Troja
Menschen auf Inseln
Ende Juli 2011, vor Utøya. Ein Nachruf übers Wasser. » mehr – ‘Menschen auf Inseln’